1,1 Milliarden Tonnen CO₂ – diese Klimaschutzlücke haben wir als Ampelregierung geerbt. Die Vorabveröffentlichung des Projektionsberichts 2023 zeigt, dass wir unserem Ziel in den vergangenen 1,5 Jahre deutlich nähergekommen sind.
Ausgangslage und Ziel
Nach dem Klimaschutzgesetz muss Deutschland bis 2030 seine Klima- bzw. Treibhausgasemissionen um 65 % gegenüber dem Ausstoß im Jahr 1990 reduzieren. Genauer gesagt bedeutet das, dass Deutschland im Jahr 2030 maximal 440 Millionen Tonnen Emissionen erzeugen darf, 1990 waren es 1,25 Milliarden Tonnen.
Wir sind auf einem guten Weg
Die Berechnungen für den diesjährigen Projektionsbericht zeigen: Seit dem Jahr 2021 gibt es deutliche Fortschritte in der Klimaschutzpolitik. Bis zu 80 % der benötigten Einsparungen bis 2030 können wir laut der Projektion* mit den von der Ampel geplanten und bereits beschlossenen Maßnahmen erreichen. Einen maßgeblichen Anteil davon hat unter anderem das Gebäudeenergiegesetz, das gestern, am 15.06.23 dem parlamentarischen Verfahren übergeben wurde und je nach Ausgestaltung die Klimaschutzlücke im Gebäudebereich auf 35 Millionen Tonnen senken kann.
Was bedeutet das für die nächsten Jahre?
Der Projektionsbericht zeigt: Grün wirkt. Er zeigt aber auch, dass noch rund 195 Millionen Tonnen Klimaschutzlücke bis 2030 zu schließen sind.
Außerdem: Die Übererfüllung der Klimaziele in den Sektoren Energiewirtschaft und Landwirtschaft kann nicht die Zielverfehlung im Verkehrssektor von aktuell ca. 186 Millionen Tonnen ausgleichen. Gerade hier braucht es also Erfolg versprechende Maßnahmen.
Die Projektion zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Sie zeigt aber auch, dass noch einiges zu tun ist, damit wir unsere Ziele für 2030 und die Klimaneutralität bis 2045 erreichen.
*Zum Verfahren:
Die Bundesregierung lässt die künftige Entwicklung der Klimagasemissionen regelmäßig auf Grundlage der beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen von wissenschaftlich unabhängiger Seite abschätzen. Ab 2023 wird dies jährlich erfolgen, bisher wurde diese Berechnung alle zwei Jahre von einem Forschungskonsortium im Auftrag des Umweltbundesamts erstellt. Im diesjährigen Bericht wird die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland im Zeitraum 2023 bis 2050 projiziert. Hier betrachtet wird das Szenario, in dem alle vom Gesetzgeber beschlossenen, aber auch von der Bundesregierung bereits geplanten Maßnahmen – wie dem am 15.06. ins parlamentarische Verfahren übergebene GEG – berücksichtigt. Nicht enthalten sind dagegen die vom Europäischen Parlament verabschiedete Reform des EU-Emissionshandels sowie weitere Beschlüsse dieses Jahres, die im Rahmen des Fit-for-55-Programms erfolgt sind.