Zu dem seit Längerem geplanten Dokumentationszentrums über die NSU-Morde liegt den Medien eine Machbarkeitsstudie vor, die die Bundeszentrale für politische Bildung für das Innenministerium erstellt hat. Als mögliche Orte für den Gedenkort stehen demnach neben Nürnberg auch Berlin, München und Köln im Raum.
Dazu äußert sich Sascha Müller, Co-Sprecher der Bayerischen Grünen Landesgruppe im Deutschen Bundestag und Mitglied des Bundestages für Nürnberg/Schwabach wie folgt:
„Die Gräueltaten des NSU haben Nürnberg zutiefst erschüttert. Wir brauchen für die Nachwelt ein Dokumentationszentrum, um auch die nachfolgenden Generationen über den Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik aufzuklären. Nürnberg hat eine lange Geschichte in der Aufarbeitung faschistischer Taten und eignet sich daher besonders als Standort.“
Verena Osgyan, Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag fügt hinzu:
„In der Errichtung eines NSU-Dokumentationszentrums liegt eine große Chance für die Nürnberger Zivilgesellschaft, ihre Verantwortung endlich angemessen zeigen zu können, wenn es dort gebaut wird, wo die Morde begannen. Wir brauchen aber nicht nur einen Gedenkort, sondern auch einen Ort der Bildung und vor allem der Forschung. Die NSU-Morde dürfen schließlich nicht isoliert betrachtet werden, sondern müssen in die bundesrepublikanische Geschichte des Rechtsterrorismus eingeordnet werden.“
Réka Lörincz, Sprecherin gegen Rechtsextremismus und Rassismus der Grünen im Stadtrat Nürnberg sagt:
„Nürnberg ist prädestiniert, mit dem NSU-Dokuzentrum den zentralen (bundesweiten) Erinnerungs-, Lern- und Begegnungsort zu beheimaten. Nürnberg steht für würdige und fundierte Erinnerungsarbeit. Ein ganzheitliches Konzept muss die Auswirkungen von Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus für unsere Gesellschaft berücksichtigen und Handlungen davon ableiten. Den Erfahrungen und Kompetenzen der engagierten Zivilgesellschaft in Nürnberg sollte hier ebenfalls eine besonders wichtige Rolle zukommen. Was noch fehlt, ist ein klares Bekenntnis der Stadtspitze, das die Grüne Stadtratsfraktion schon lange einfordert und auch in Anträgen festgehalten hat.“